Wurden bei Ihnen bereits Aufnahmen der Wirbelsäule angefertigt? Waren Sie überrascht über Krümmungen, Beinlängen-Unterschiede oder einen sogenannten Beckenschiefstand?
Häufig sind Patienten stark beunruhigt da bei Ihnen eine Beinlängendifferenz diagnostiziert wurde. Diese erscheint besonders schlimm, da sie im Röntgen oft dramatisch erscheint und Patienten sich als „kaputt“ betrachten da sie nicht gerade und symetrisch dastehen. Tatsächlich haben aber die wenigsten Menschen exakt gleichlange Beine; im Röntgen finden sich meist Unterschiede von ca. 5mm von einer Seite zur anderen. Sogar grosse Unterschiede von bis zu 2.5 cm können vom Körper (meist durch leichtes Beugen des längeren Beines) ausgeglichen werden ohne dass es zu Beschwerden kommt. Ich hatte in meiner Praxis schon über 80-jährige Patienten mit von blossem Auge erkennbarem Beckenschiefstand, welche in diesem hohen Alter zum ersten Mal über Schmerzen klagten (die selbstredend nicht vom Schiefstand stammten).
Leider werden diese kleinen aber gut darstellbaren Unterschiede am Skelett gerne von unwissenden oder gewieften Therapeuten für die Beschwerden des Patienten verantwortlich gemacht. Einen schlechten Therapeuten erkennen sie häufig unter anderem auch daran, dass er (immer wieder) versucht mit kleinen Handgriffen einen Beckenschiefstand zu korrigieren…
Wenn sie selbst im Stehen einen deutlichen Schiefstand ihres Beckens bemerken und/oder die Beinlänge ihrer Hosen anpassen müssen und gleichzeitig unter Beschwerden am Bewegungsapparat leiden zögern Sie nicht mich zu kontaktieren. Die Differenz lässt sich nur mittels Röntgen klar ausmessen. Meist sind die Schmerzen jedoch muskulärer Natur und nur in Ausnahmefällen Anpassungen mittels orthopädischer Einlagen von Nöten.